Alltagsgegenstände in Stillleben (2015)
In seiner naturalistischen Malerei versucht Andrej Henze Alltagsgegenstände bzw. Dinge, die dem Betrachter tagtäglich begegnen, aus ihrer gewohnten Umgebung zu isolieren. Diese Objekte finden normalerweise keine Beachtung, weil sie zu gewöhnlich erscheinen. Durch ihre Isolierung und durch die starke Vergrößerung ihrer Wiedergabe sowie durch Reduktion auf das Wesentliche gewinnen die Dinge jedoch an ästhetischem Wert und werden somit auch für eine längere Betrachtung interessant. Die Bildgegenstände werden häufig stark ausschnitthaft dargestellt, so dass der Betrachter nicht sofort erkennt, um was es sich handelt. Auf diese Weise werden Mehrfachdeutungen möglich. Durch ihre Ausschnitthaftigkeit scheinen die Dinge das Format zu sprengen; einige wirken – durch ihre überdimensionale Größe – bedrohlich. Das starke Anschneiden der Bildgegenstände bietet auch in kompositioneller Hinsicht weitreichendere Möglichkeiten als die bloße Ansicht des gesamten Objekts. Es kommt zu Verspannungen der Kompositionslinien über das ganze Format, ohne dass innerhalb dieser Verflechtungen die klare Linie verloren geht. Aus dieser Welt bleibt der Mensch ausgeklammert – doch verweisen die Alltagsgegenstände auch wieder auf ihre Besitzer.