Dreidimensionales Farbspiel – Die Galerie Lethert zeigt erstmals Bilder von Andrej Henze in einer Einzelausstellung
Urlaub für die Augen und die Seele von den oft tristen November-Tagen findet man derzeit in der Galerie Lethert. Die strahlenden Farben, die einem beim Betreten der Räumlichkeiten an der Wertherstraße entgegenleuchten, transportieren eine Fröhlichkeit, die unweigerlich für gute Laune sorgt.
„Mich beeindruckt die unbescherte, schön gemachte Kunst, die einem ein Lächeln ins Gesicht zaubert“, erklärte Peter Lethert, der erstmalig Werke des Düsseldorfer Künstlers Andrej Henze in einer Einzelausstellung präsentiert. Aber es sind nicht nur die Farben, die den Blick unweigerlich gefesselt halten. Halbtransparente Plexiglasscheiben, die von beiden Seiten mit Öl, Acryl oder Lack bearbeitet sind, lassen das Farbenspiel dreidimensional werden. Gleichzeitig entdeckt man auf den zweiten Blick Gegenstände des Alltags oder Abbildungen aus der Natur, die im Einklang mit geometrischen Formen zu einem Gesamtkunstwerk verschmelzen.
„Ich war auf der Suche nach einem möglichst glatten Material“ erzählt Andrej Henze, der in Düsseldorf Kunst und Geschichte studierte und als Pädagoge am Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnaisum in Benrath unterrichtet. Zunächst experimentierte er mit Aluminium, bis er auf Plexiglasscheiben aufmerksam wurde. Besonders die Durchsichtigkeit des glas-ähnlichen Kunststoffs tat es dem Künstler an.
Henze, der bis dahin Landschaften und Gegenstände aus dem Alltag mit Öl auf Leinwand in Szene setzte, ließ nach und nach die abstrakte Malerei in sein Schaffen einfließen. Nicht nur die Ausbeute dieser kreativen Phase ist in Bad Münstereifel zu sehen. Die früheren Exponate der Reihe „Tiefsee“ lassen Meerespflanzen auftauchen, die unter der aufbrechenden Wolkendecke fernab der Ozeane in neuem Licht erscheinen.
Die Ausstellung ist bis zum 6. Januar 2013 in der Galerie Lethert, Wertherstraße 6, zu sehen.
Dagmar Grömping (Kölner Stadt-Anzeiger, 21.11.2012)